Dokumente der Vernichtung
Gelenkte Erinnerung – Gedenkstättenfilme in der DDR
Neben dem Erinnern an die NS-Verbrechen steht in den Ende der 1950er-Jahre eröffneten drei großen Mahn- und Gedenkstätten der DDR – Buchenwald, Sachsenhausen und Ravensbrück – vor allem die Darstellung der DDR als Friedensstaat im Zentrum der Vermittlungsarbeit. Dazu dienen unter anderem dokumentarische Filme, die etwa als Beiprogramm im Kino aufgeführt wurden und in denen die deutsch-deutsche »Konkurrenz« im Gedenken deutlich zum Ausdruck kommt. Die emotional verdichteten Vor-Ort-Reportagen weiten sich im Lauf der Jahre zu bildgewaltigen Rückschauen auf den Nationalsozialismus aus, in denen Konzentrationslager nur einen Aspekt neben anderen bilden. Den Sprung in die Gegenwart vollziehen sie, indem sie die Nichtverfolgung von NS-Tätern sowie neonazistische Tendenzen in der Bundesrepublik anprangern. (Ralf Forster/red)