Schoa, Trauma und transgenerationelle Übertragung
HADEREH LEAN
Mit einer Einführung von Frank Stern, psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolff Bernstein und anschließendem Publikumsgespräch
Jaffa 1948. Die arabischen Bewohner einer Villa fliehen während des Unabhängigkeitskrieges, eine Gruppe von Überlebenden der Schoa zieht in die verlassenen Räume. Wie ein Echo hallt der Ruf nach Leben und einem Weg, etwas Neues in Frieden aufzubauen, durch das Haus. Starke weibliche Charaktere sind bestimmend. Der Film lebt – so wie ein Gedicht – von Assoziationen, Gefühlssplittern, schmerzhaften Erinnerungen, die jedes aktuelle Bemühen behindern. Die über 70-jährige Regisseurin Michal Bat-Adam legt ein filmisches Meisterwerk vor, das die transgenerationellen Spannungen und Traumatisierungen ästhetisch gekonnt visualisiert und dabei die Traumata der jüdisch-arabischen Konflikte miteinbezieht. (Frank Stern)