Amour Fou
HANNAH ARENDT
In Jerusalem beobachtet Hannah Arendt 1961 für den New Yorker den Prozess gegen das »Monster« Adolf Eichmann, der sich für sie als ein »Niemand«, als »erschreckend normaler Mensch« entpuppt. Ihre Erkenntnis von der »Banalität des Bösen« mündet in heftigen Anfeindungen und privaten Brüchen, macht sie gleichzeitig zu einer der wichtigsten, gesellschaftspolitisch prägendsten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts. Margarethe von Trotta konzentriert ihr sensibles wie differenziertes Porträt auf jene vier Jahre rund um dieses Gerichtsverfahren, in denen viele Fäden für Arendt zusammenlaufen. Man taucht ein in ihre Lebenswelt, sieht ihrem Geist im Körper von Barbara Sukowa beim Arbeiten zu. HANNAH ARENDT macht ihr »Denken ohne Geländer« auf höchst eindrucksvolle Weise fühl- und greifbar. (Silvia Breuss)