Österreich-Premiere
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»Vielleicht ist das meine große Angst, dass ich vergessen werde.« Über den Zeitraum von zweieinhalb Jahren begleitet und dokumentiert Regisseurin Lilith Kugler das Leben des obdachlosen und drogenabhängigen Chris, der an einer Berliner S-Bahnstation haust – auch dann, wenn es bitterkalt ist. Ihr Film schaut hin, wo andere wegschauen oder weitergehen: Er verdeutlicht das institutionelle Versagen, wenn es um jene geht, die durch den Raster fallen, und stattdessen zivilgesellschaftliche Initiativen eingreifen. Und zeichnet in eindringlichen Bildern das offene wie intime Porträt eines jungen Mannes, der allen Rückschlägen zum Trotz immer wieder aufsteht, um endlich seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, und dessen Geschichte gehört werden sollte. (Florian Widegger)