Living Collection
IN PERSON: ASTRID OFNER
Mit ihren dokumentarischen Essays nach literarischen Vorlagen hat Astrid Ofner in den letzten Jahren ihren Ruf als sensible wie sehr genaue Filmemacherin etabliert. Weniger bekannt sind jedoch die beiden Arbeiten aus dem Jahr 1993, die an diesem Abend präsentiert werden und deren Settings konträrer – oder komplementärer – nicht sein könnten: INS LEERE führt gewissermaßen in die Welt des Masochismus: ein Doku-Kammerspiel über Mann und Frau, Herrin und Sklaven und die Verdichtung eines Rituals. Anderen Ritualen folgen die elf »Schwestern von Bethanien« in JETZT UND ALLE ZEIT in ihrem kleinen Schlösschen in der Nähe von Graz. Das stündliche Gebet strukturiert ihren ansonsten in Stille durchlebten, strengklösterlichen Tagesablauf. (Florian Widegger)