Schätze des georgischen Kinos
Kurzfilme von Otar Iosseliani
FR 12.4.: Mit einer Einführung von Annette Lingg
Der im Dezember 2023 verstorbene Otar Iosseliani zählt zu den bedeutendsten Regisseuren seiner Heimat, die er zwar Anfang der 1980er-Jahre Richtung Westen verließ, aber in seinen Filmen mit sich trägt. Sie handeln vom Verschwinden von Kultur und sind von feinem Humor, leiser Wehmut und einer fließenden Bildsprache gekennzeichnet. AKWARELI erzählt von einer armen Familie, deren Leben durch die Kunst eine unverhoffte Wendung erfährt. In SAPOWNELA soll der geliebte Blumengarten eines älteren Manns dem Straßenbau zum Opfer fallen, während TUDSCHI die Menschen in den Mittelpunkt rückt, die in einem Eisenhüttenwerk Tag für Tag schuften. APRILI, sein Abschlussfilm an der Moskauer Filmhochschule, setzt sich kritisch mit dem Besitzstreben des Kleinbürgertums auseinander – und wird sogleich verboten. (Florian Widegger)