Kafka im Kino
Kurzfilmprogramm: Komplex Kafka
Drei sehr unterschiedliche Annäherungen an den Komplex Kafka: Astrid Ofner nimmt den Briefwechsel zwischen Milena Jesenská und Kafka aus dem Jahr 1920 als Ausgang für einen poetischen, leisen, berührenden Wien-Essay, aufgenommen in körnigen Super-8-Bildern, die sich behutsam an das Geheimnis rund um ihr Zusammensein herantasten. Der zweite Film verfolgt einen ganz konträren Ansatz: Unter Mitarbeit von Gerhard Fritsch versucht Stanzl eine durch Bild und Text verstärkte, konkrete Annäherung an Kafkas Leben und Werk. Zischler, der sich schon 1996 in seinem gleichnamigen Buch mit dem leidenschaftlichen Kinogeher Kafka auseinandergesetzt hat, reflektiert hingegen auf spielerische Weise dessen komplexe, nicht immer einfache Beziehung zu Wort und Film. (Florian Widegger)