Marcello Magnifico
LA DOLCE VITA
Schon der Anfang ist genial: Unter dem Geknipse der Paparazzi transportiert ein Hubschrauber eine Jesus-Statue in die ewige Stadt – als sie ein paar sonnenbadende Schönheiten auf einem Häuserdach erblicken, zählen statt spirituellen Heils nur mehr irdische Freuden. Marcello ist einer dieser Fotografen, gefangen in einem sinnleeren Leben zwischen den Partys der High Society auf der Via Veneto und den Klatschspalten seiner Zeitung. Eine Woche begleiten wir ihn – nächtliches Bad im Trevi-Brunnen mit einem schwedischen Filmstar inklusive. Fellini rechnet in seinem Bilderreigen mit einer an vergänglicher Oberflächlichkeit interessierten, verwöhnten Nachkriegs-Schickeria ab: Wo zügellos der ökonomische Aufschwung blüht, scheitern die Menschen an- und untereinander. (Florian Widegger)