LADRI DI BICICLETTE

Die karge Schönheit und den herzenstief gehenden Humanismus dieses Meisterwerks des Weltkinos zu rühmen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Trotzdem kann man es wohl nicht oft genug tun, wie auch ihn sich anzusehen. Die Geschichte des verzweifelten Familienvaters, der sich gemeinsam mit seinem kleinen Sohn auf die Suche nach dem gestohlenen Fahrrad – Arbeitsvehikel und somit überlebenswichtig – durchs chaotische wie von Armut gezeichnete Nachkriegsrom begibt, begeistert und inspiriert Filmemacher von Akira Kurosawa über Satyajit Ray bis Martin Scorsese. Ausschließlich mit Laien besetzt (darunter ein junger Sergio Leone) und in den Straßen und Hinterhöfen der ewigen Stadt gedreht, gilt dieser ungeschönte Blick auf die sozialen Verhältnisse als ein Schlüsselfilm des Neorealismus. (Florian Widegger)