Carlos Saura
LAS PAREDES HABLAN
In seinem künstlerischen Testament untersucht Saura die Entwicklung und Beziehung von bildnerischer Kunst und Wänden. Von den 30.000 Jahre alten Höhlenmalereien in Lascaux bis zur Graffitikunst in den Großstädten des 21. Jahrhunderts reicht das Spektrum und bündelt damit noch einmal die wesentlichen Themen seines Filmemachens: die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart, die Frage nach dem Verhältnis von den Werken zu ihren Schöpfern und jenen, die sie betrachten. Dabei tritt der Filmemacher selbst vor die Kamera und trifft mit der Neugierde eines Jungen auf Street Artists wie Miquel Barceló und Suso33. Auf den Wänden der Kinogeschichte fügt Saura mit dieser Ode an die Kraft und das Verbindende der Kunst seinem Bild dort einen letzten Farbtupfer hinzu. Georg Seeßlen: »Solange es Mauern gibt in dieser Welt der Menschen, der Ordnungen und der Verbote, muss es auch die Künstler geben, die sich an ihnen sündhaft, schön und lustvoll vergehen.« In ROSA ROSAE stellt Saura auch sein zeichnerisches Talent unter Beweis. In mehr als 30 Bildern schildert er den Spanischen Bürgerkrieg aus der Sicht eines Kindes. (Florian Widegger)