Wien wie noch nie II
LIEBELEI
FR 11.9.: Freier Eintritt für FAA-Clubmitglieder
Auftakt Wien wie noch nie, Teil zwei. Ophüls, auf dem ersten Höhepunkt seiner Kunst, unterzieht Schnitzlers Stück einer Kinobearbeitung, die Charme und Schmelz gleichermaßen einfängt. Das winterliche Wien, das er als Burgschauspieler in den 1920er-Jahren selbst erlebt hat, ersteht in den Berliner Filmstudios als überzeichnete Kulisse – ein Traumbild, das zurück ins 19. Jahrhundert führt, wo bei einer Mozart-Oper – »Es lebe die Liebe!« – eine verhängnisvolle Dreiecksgeschichte ihren Anfang nimmt. Kurz nach der Uraufführung und Hitlers Machtergreifung wird der Film verboten und Ophüls muss fliehen. Grill/Siewert bearbeiten in CITYSCAPES Wien-Aufnahmen aus der Anfangszeit der Kinematografie und überführen sie mittels extremer Verfremdung ins Jetzt: eine Stadt-Symphonie des 21. Jahrhunderts. (Florian Widegger)