Schwarze Welle
LISICE
Ante feiert seine Hochzeit mit Višnja. Die Braut bereitet sich im Haus auf die Zeremonie vor. Andrija, der Trauzeuge, nutzt die Gunst des Augenblicks und vergewaltigt die Braut. Er ist eine Respektsperson und glaubt sich nicht in Gefahr, da er die jähe Änderung der politischen Großwetterlage nicht vorhersieht. Unterdessen streben zwei Milizionäre, Racheengeln gleich, wortlos dem Dorf entgegen. Sie verhaften Andrija nicht wegen seines Verbrechens, sondern weil er nach Titos Bruch mit Stalin auf der falschen Seite steht. Als die Untat entdeckt wird, hetzt man die »entehrte« Braut als »Hure« wie ein Wild. Ante muss dieses Drama hilflos mit ansehen. Papić attackiert erbarmungslos die Denkstrukturen eines patriarchalen Fundamentalismus. (Helmut Pflügl)