Neuanfänge
MACONDO
Er ist 11, und er ist erwachsen. Die Kamera folgt Ramasan durch seinen kleinen Kosmos am Rande der Stadt und einer Gesellschaft, die für ihn keine normale Kindheit vorgesehen hat. Geflohen aus dem Tschetschenien-Krieg, der Vater tot, die Mutter mit den beiden kleinen Schwestern im harten Alltag auf seine Unterstützung angewiesen. Als ein Kriegskamerad seines Vaters in der Flüchtingssiedlung einzieht, gerät das Gefüge des Jungen ins Wanken … »Keiner der Darsteller hat je ein Drehbuch gesehen oder einen Text zu lernen bekommen. […] Geprobt wurde nicht.«, sagt die Dokumentarfilmerin mit iranischem Hintergrund über ihr mit Laien besetztes, sehr persönliches Spielfilmdebüt (unter anderem »Bester Spielfilm« auf der Viennale). Hier wird gelebt – mit offenem Ausgang. (Silvia Breuss)