Peter Schreiner
MALARIA
Heute wirkt es kaum vorstellbar, dass der streng-formbewusste Sensibilist Peter Schreiner und der eher zum prall Überbordenden neigende Populist Niki List einmal sehr eng befreundet waren. Im Wien der späten 1970er, frühen 80er war eben viel möglich am Rande des Üblichen – in jener Welt, zur der die beiden gehörten, und die MALARIA so sehr feiert wie karikiert, Ersteres laut und Letzteres leise. Bei Tusnelda, der Bardame des Beatschuppen Malaria, zappeln Typen aller Szenen wild und cool ab, wenn sie nicht krauses Zeug von sich geben mit einem solchen Enthusiasmus, dass man glaubt, morgen gäbe es keine Worte mehr. Aus heutiger Sicht erfreut an MALARIA dessen dokumentarische Seite: Zu sehen ist eine Welt, die mittlerweile genauso verschwunden ist wie die der Zimbern … (Olaf Möller)