Schwarze Welle
MALI VOJNICI
Kriegswaisen leben in einem alten Kloster unter Aufsicht. Als der Sohn eines gefallenen deutschen Offiziers zu ihnen stößt, verschweigt der Heimleiter den anderen die Herkunft des Neuzugangs, da deren Eltern von deutschen Soldaten getötet worden sind. Dem blonden Jungen fällt es schwer, sich den grausamen Spielen seiner neuen Kumpane anzupassen, was ihn in deren Augen noch verdächtiger macht. Čengić zeigt ein deprimierendes Bild von Jugendlichen am Rande der Gesellschaft, die der Krieg der Nachwelt als eine weitere Hypothek hinterlassen hat. Für die Realisierung des Projekts holte der Regisseur die Mitglieder seines Teams aus vier Republiken – ein Beleg für die innerjugoslawische Kooperation unter Künstlern. Das Werk wurde 1968 als erster Film aus Bosnien und Herzegowina in Cannes gezeigt. (Duško Dimitrovski)