Kino auf Welteroberung
MONDO CANE
Geliebt, verhasst, verehrt – in jedem Falle »more than the simple words I try to say«, wie es im oscarprämierten Titelsong heißt: An MONDO CANE scheiden sich seit jeher die Geister. In der üppigen, grellen Bildcollage – die ein ganzes Genre begründet – wächst zusammen, was (nicht) zusammengehört. Von den Betrunkenen auf der Reeperbahn hin ins New Yorker Nobelrestaurant braucht es nur einen Schnitt, wie von den atomverseuchten Inseln des Bikini-Atolls hin zu Bikiniträgerinnen, die Matrosen den Kopf verdrehen. Rituale der technisierten Welt treffen auf jene der Eingeborenenstämme – solange es dem Erzählfluss dient, wird alles aneinandermontiert und launig kommentiert. Im spekulativen Spektakel trifft es alle gleich: eine Hundewelt, diese Erde! (Florian Widegger)