Franz Novotny
Novotny Goes NÖ
Zwei außergewöhnliche Fernsehbeiträge, die Novotnys Handschrift, seinen Hang zum Pechschwarz-humorigen wie zum Bittersüß-goscherten wunderbar demonstrieren – und auch, was damals so alles möglich schien in der heimischen öffentlich-rechtlichen Fernsehunterhaltung. Zuerst eine Bewegung hin, ins Waldviertel, wo eine bekannte Schauspielerin und ihr Begleiter auf einen jungen rebel without a cause treffen, Autozerstörungsorgie inklusive. Dann eine Bewegung weg, zumindest scheinen Bilder und Töne in dem wenig schmeichelhaften Meisterwerk AMSTETTEN nichts anderes zu vermitteln: ein Ort, an dem man besser nicht bleibt. Ab- und durchfahrende Züge am Bahnhof bilden die Klammer, während sich dazwischen der miefige Kleinstadthorror der 1970er-Jahre breitmacht, die Montage setzt auf maximale Fallhöhe zwischen den Szenen. (Florian Widegger)