Kino wie noch nie
ORLAC’S HÄNDE
Klaviervirtuose Paul Orlac verliert bei einem Eisenbahnunglück beide Hände. Ein Chirurg erklärt sich bereit, bis zum Äußersten zu gehen und transplantiert ihm die Hände eines Raubmörders. Orlac erschüttert diese Erkenntnis bis ins Innerste, und er droht seinen Verstand zu verlieren, denn nicht nur der geliebte Beruf und das harmonische Eheleben sind gefährdet. Die neuen Hände scheinen auch ein böses Eigenleben zu entwickeln … Der Klassiker der österreichischen Filmgeschichte gilt auch als Meisterwerk des Horrorgenres, das realistische Kriminalfilm-Motive mit Elementen der Psychologie verbindet und die kollektive Bewusstseinslage der unsicheren 1920er-Jahre reflektiert. Ein spätexpressionistisches, bis zur letzten Szene spannendes, von Veidts Darstellungswucht getragenes Licht-und-Schatten-Schauspiel. (Kristina Höch/red)