Kabbala im Film
PI
Max Cohen, ein Mathematik-Genie und Jude fernab jeder Tradition, ist überzeugt, alle Vorgänge mit Hilfe seines Computers Euclid mathematisch berechnen zu können. Seine getriebene Mission ist aber nicht allein eine faustische Suche nach dem, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, sondern eher mit den kabbalistischen Versuchen verwandt, in den heiligen Texten einen Schöpfungscode zu entdecken. In seinem atmosphärischen Thriller über »God, math and badass jews« gelingt es Aronofsky, authentische Elemente der Kabbala mit einer modernen Geschichte zu verbinden, die er höchst unkonventionell auf 16mm bringt: statt in Farbe dreht er in Positiv-Schwarz-Weiß, was dem Film jegliche Grautöne nimmt. Verstärkt wird der paranoide Bildersog durch die Musik Clint Mansells, die die Reise in die rasende Innenwelt von Max begleitet. (Klaus Davidowicz)