Helmut Berger
SALON KITTY
Eigentlich hatte sich Helmut Berger geschworen, nach LA CADUTA DEGLI DEI keine Nazi-Rollen mehr zu übernehmen, doch Italiens Erotomane Numero uno Tinto Brass (CALIGULA) konnte ihn überzeugen. SALON KITTY führt nicht nur die bei Visconti angelegte Verbindung zwischen Eros und Thanatos unterm Hakenkreuz in explizite Höhen (so sehr, dass sich daraus ein eigenes, kurzlebiges wie umstrittenes Genre entwickelt), sondern blickt auch tief ins abgründige Triebverhalten der skrupellos Mächtigen. »Verführen für den Führer« lautet die Devise im Berliner Edelpuff, wo ein ranghoher SS-Offizier mit Hilfe linientreuer Mädchen Feind wie Freund bespitzeln lässt, bis er sich zunehmend selbst in seinem raffiniert gesponnenen Netz verfängt … In üppigen Dekors trifft Exploitation auf Autorenkino: streitbar. (Florian Widegger)