Max Neufeld
SINGENDE JUGEND
Der elternlose Toni schließt sich dem Straßenmusikanten Blüml an, mit dem gemeinsam er sein verdient. Bis Toni eines Tages die Sängerknaben hört und von nun an nur noch eines will: dabei sein … Der Beginn des Films zeigt Alltagsimpressionen: Toni beim Spielen im Hinterhof, die enge Werkstatt des Ziehvaters, Blümls armseliges Zuhause. Nur selten findet sich im österreichischen Film eine vergleichbare Atmosphäre der Tristesse und sozialen Not. Es folgt eine heitere Erbauungsgeschichte mit – typisch für einen Vorläufer des Heimatfilms der 1950er-Jahre – Happy End. Keine schlechte Mischung offenbar, trifft Neufeld mit seiner letzten deutschsprachigen Regiearbeit vor der Flucht nach Italien doch den kommerziellen Nerv der Zeit. In der Tschechoslowakei wurde SINGENDE JUGEND zum »besten ausländischen Film Kinosaison 1936« gewählt. Der Löwenanteil am Erfolg fällt dabei zweifellos den Wiener Sängerknaben zu. (Armin Loacker)