Prager Schule & Balkantango
SPALOVAČ MRTVOL
Absurde Abgründe schwarzen Humors. Herr Kopfrkingl ist Angestellter des Krematoriums einer Kleinstadt Ende der 1930er-Jahre. Zur Zeit der folgenden Okkupation erinnert er sich, selbst ein Deutscher zu sein – ein passendes Fundament für seine Karriere … Kopfrkingls Werdegang wird in einer kongenialen Bildsprache sichtbar. In kühnen Perspektiven wird mittels optischer Verzerrungen die seelische Grausamkeit dieses biederen Kretins gezeigt und sein verfremdender Blick auf eine verfremdete Umwelt eingefangen. Die Form, wie hier das Abgründige der menschlichen Seele in einen kausalen Zusammenhang mit den sozialen Rahmenbedingungen gebracht wird, damit es sich zum visionären Wahn steigern kann, weist den Film als progressivstes ästhetisches Experiment der tschechischen Neuen Welle aus. (Helmut Pflügl)