Ernst Lubitsch
TO BE OR NOT TO BE
Warschau, im Herbst 1939. Während eine Schauspieltruppe, darunter auch ein in schnippischer Rivalität verbundenes Ehepaar (er: eitel, aber unbegabt, sie: glamourös, aber untreu) ein Anti-Nazi-Stück probt, marschieren jene in Polen ein. Zwar wird das Stück sofort abgesetzt, doch finden sich die Schauspieler bald in neuen Rollen wieder: Um einen deutschen Spion zu entlarven, schlüpfen sie kurzerhand in die Kostüme der Aggressoren. Ein geniales Verwirrspiel zwischen Theater und Realität nimmt seinen Lauf, das den Verbrechern mit Spiegelungen und Doppeldeutigkeiten zu Leibe rückt. Während sich vor Lubitschs Kamera zahlreiche Exilanten einfinden, wird die Satire bei ihrem Erscheinen angesichts der Weltlage nicht von allen goutiert. Heute zählt sie unbestritten zur Königsklasse ihrer Zunft. (Florian Widegger)