1948 – ÖSTERREICH ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN
ULLI UND MAREI
Ein Film, wie aus der Zeit gefallen, ein Werk, bei dem es nicht groß auffällt, dass es drei Jahre zuvor und in einer offiziell ganz anderen Welt begonnen wurde. Will sagen: die Geschichte von dem Dreieck zwischen Bauer, Knecht und Magd gibt sich zeitlos, dito das alpin-rurale Milieu. Co-Drehbuchverfasser-Hauptdarsteller Eduard Köck mag sich am Anfang die Autorenschaft des Werkes zuschreiben, doch der wahre Auteur hier ist der so virtuose wie bescheidene Stilist Leopold Hainisch: Toll, wie er die Räume verwendet, um von der Eingeschlossenheit, dem Gefangensein in den Verhältnissen zu erzählen, bemerkenswert, wie er sich es immer wieder verkneift, die Landschaft um ihrer Pracht Willen zu zeigen. Ein Petit Maître, dessen Kunst fest verwurzelt ist in Ökonomie und Funktionalität. (Olaf Möller)