Widl_Weibel
VERFÜHRUNG: DIE GRAUSAME FRAU
Wanda veranstaltet als Domina SM-Kunstperformances, im Privaten lebt sie die »Mysterien der Sklaverei« mit mehreren, ihr ergebenen Liebhaber*innen aus (u. a. Udo Kier und Peter Weibel als Toilettensklave). Schräge Perspektiven, dunkle, traumhafte Bilder, assoziative Erzählweise – die formale Strenge des Films korreliert mit der absoluten Unangepasstheit der Figuren. So wie sich Wanda gegen jede Form der Fremdbestimmtheit wehrt, präsentiert sich auch der Film als eigenwilliges, konsequent gestaltetes Bilduniversum, in dessen Mittelpunkt die wunderbare Mechthild Großmann als völlig autonome Frau leuchtet – eines der düster-schönsten Zeugnisse einer feministischen Filmästhetik im deutschsprachigen Kino. (Diametrale)