Retrospektiven
 

Sissi & Mehr

Filme der Marischka-Dynastie

3.12.2023–16.1.2024

Termine

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Ausstellung »Showbiz Made in Vienna: Die Marischkas« im Theatermuseum
Ticketaktion (siehe Infoleiste)

Sie zählen zu den außergewöhnlichsten heimischen Künstlerfamilien und haben die Unterhaltungsindustrie insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitbestimmt. Ob als Sänger oder Schauspieler, im Theater oder im Film: Die Marischkas, allen voran Hubert (1882–1959) und Ernst (1893–1963), verfügten über ein exzellentes Gespür, waren begnadete Geschichtenerzähler und verstanden es, das Publikum auch über die Landesgrenzen hinweg zu begeistern. Parallel zur Ausstellung »Showbiz Made in Vienna« im Theatermuseum präsentieren wir eine Auswahl an Arbeiten, die weit mehr umfasst als die heute noch beliebten SISSI-Filme. Zu sehen sind fast ausschließlich – teils extrem seltene – 35mm-Kopien: eine einmalige Gelegenheit, österreichisches Unterhaltungskino pur zu erleben.

 

Die Reihe Wild Friday Night widmet sich in zwei Programmen ebenfalls den Marischkas. »Showbiz Made in Vienna« läuft bis 9. September 2024 im Theatermuseum (Ticketaktion siehe Infos).


Sissi & Mehr

Retrospektive vom 3. Dezember 2023 bis 16. Jänner 2024

Kurator

Florian Widegger

Ticketreservierung

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 14:00–21:00)

Spielort

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
> Karte anzeigen

Ausstellung im Theatermuseum

»Showbiz Made in Vienna: Die Marischkas«
bis 9. September 2024

Ticketaktion

Bei Vorweis eines Ausstellungstickets Kinoeintritt 7,– (statt 9,–) bzw. eines Kinotickets Eintritt in die Ausstellung 9,– (statt 12,–)

Die Aktion gilt ausschließlich für Tickets der Retrospektive Sissi & Mehr

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Ihr Vater war »Vergolder« am Kaiserhof, und auch die Brüder Hubert und Ernst brachten im Laufe ihrer beispiellosen Karriere fast alles zum Glänzen, was sie anfassten. Seine künstlerische Berufung findet Hubert, der eigentlich Tischler werden sollte, mit Anfang 20 zunächst als Sänger und Musiker auf den Theaterbühnen, wo er in Operetten von Millöcker, Lehár und Fall reüssiert. Und bald zeigen sich auch seine Begabungen abseits des Scheinwerferlichts. Anfang der 1920er-Jahre wird er Direktor im Theater an der Wien und stärkt in seinen extrem populären Revuen mit einer Extraportion Wiener Schmäh das angeschlagene Selbstbild des nunmehr kleinen Österreich.

 

Sein elf Jahre jüngerer Bruder Ernst fühlt sich dagegen mehr zum noch jungen Medium Film hingezogen. Beide sammeln bei Sascha-Gründer Alexander Graf Kolowrat erste Erfahrungen vor und hinter der Kamera. Bereits 1917 entsteht mit der verhältnismäßig düsteren Tragödie UM EIN WEIB! ihre einzige gemeinsame Regiearbeit, in der Hubert auch die Hauptrolle spielt. Den Siegeszug durch die Kinos treten sie jedoch erst mit dem Tonfilm an, der es ihnen ermöglicht, Inszenierung, Unterhaltung und Musik perfekt zu bündeln. Während Hubert insbesondere in den 1930er- und 40er-Jahren Erfolge als Regisseur »unpolitischer« Komödien feiert, ist diese Zeit für Ernst vor allem als Vielschreiber und Drehbuchautor, zum Teil auch für nicht-deutschsprachige Produktionen, herausfordernd.

 

Berühmte (Künstler-)Persönlichkeiten und verklärte Blicke auf die Zeit der Monarchie – so lässt sich die Rezeptur der bekanntesten Filme Ernst Marischkas aus den 50ern zusammenfassen. Diese Produktionen verdeutlichen auch, wie die unterschiedlichen Räder des Marischka-Werkels ineinandergreifen: Bühnenstoffe werden verfilmt, Verfilmungen werden auf die Bühne gebracht. SISSI zeigt dies auf besonders exemplarische Weise: Das ursprüngliche Theaterstück verwandeln Hubert und Ernst schon in den 30ern in ein Singspiel, verkaufen dann die Filmrechte in die USA (THE KING STEPS OUT). Für seine eigene Verfilmung 1955 muss Ernst wiederum die Rechte von Marie Blank-Eismanns Roman erwerben.

 

Zu dieser Zeit scharrt mit Georg und Franz Marischka bereits die nächste Generation in den Startlöchern. Während Ersterer vor allem als Charakterdarsteller brilliert, vollbringt Letzterer als Regisseur in späten Jahren so manche Unglaublichkeit. Noch heute stehen Marischkas in dritter Generation vor der Kamera: eine Künstlerfamilie, wie sie im Buche steht. (Florian Widegger)

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