Am 30. März 1922 wurde Turhan Gilbert Selahettin Şahultavi in Wien geboren und sollte – so der Wunsch seines Onkels – wie er ein Mathematiker im Dienste Albert Einsteins werden. Doch stattdessen studierte der junge Mann Schauspiel, erweckte bald die Aufmerksamkeit von Warner Bros. und wurde zu einem Leading Man des amerikanischen Kinos der 1940er-Jahre.
Turhan Bey (1922–2012) war der Sohn eines türkischen Diplomaten und einer tschechischen Jüdin und musste nach dem Einmarsch der Nazis nach Amerika emigrieren. Im Alter von 18 Jahren wurde er dort von Talentsuchern entdeckt und vom Fleck weg für eine kleine Nebenrolle engagiert, aus der eine beachtliche Karriere erwuchs. Er spielte an der Seite von Stars wie Katherine Hepburn, Peter Lorre oder Boris Karloff, wurde dann aber eingezogen und fand nach dem Krieg veränderte Bedingungen in Hollywood vor, die langsam zu seinem (ersten) Karriereende führten. Wir erinnern an den »amazing Mr. Bey« mit zwei besonderen Filmen: dem bislang wenig gewürdigten Noir-Festspiel (Kamera: John Alton!) THE AMAZING MR. X und der amerikanischen Fassung von ABENTEUER IN WIEN, wo er in die Rolle des Produzenten schlüpfte. (Florian Widegger)