Was kann jüdisch sein an einem Film? Der Begriff »Jüdischer Film« stammt nicht aus der Wissenschaft, sondern aus der Filmkultur und hat sich im Kontext der jüdischen Filmfestivals durchgesetzt, die sich ab 1980 weltweit etablierten. Filme, die jüdische Lebenswelten und Erfahrungen ins Zentrum rücken, werden an der Universität Wien im Rahmen des Erweiterungscurriculums »Jüdische Kulturgeschichte in Film und Medien« beforscht und strukturiert unterrichtet. In diesem vielfältig angelegten Projekt geht es nicht nur darum, Spielfilme als kulturgeschichtliche Quelle zu betrachten, sondern sie – analog zur rabbinischen Methode der Schriftauslegung – auch als visuelle Kommentare zu lesen und zu analysieren: Film als Midrasch. (Klaus Davidowicz)