Exhibition
Wim Wenders
Frühe Photographien 60er–80er Jahre
11.1.–9.6.2019
Wim Wenders zur Ausstellung und Retrospektive im METRO Kinokulturhaus, Kamera: Eyup Kus
Die Ausstellung umfasst eine in vielerlei Hinsicht kreative Zeit in Wenders’ Schaffen, in der er das »Handwerk des Filmemachens« lernte und zu einer eigenen visuellen und filmischen Sprache fand.
Sein künstlerisches Schaffen ist dabei stark durch die Malerei geprägt. Früh begann er über Film als »Fortführung der Malerei mit anderen Mitteln« nachzudenken. In etlichen Stadtbildern und weiten Landschaftsaufnahmen manifestiert sich deutlich der Einfluss amerikanischer Realisten wie Edward Hopper auf den jungen Wenders. Die Polaroids jener Zeit zeigen den jungen Filmemacher und Photographen an autobiographischen Stationen und Orten, an denen Filme wie ALICE IN DEN STÄDTEN (1974) und DER AMERIKANISCHE FREUND (1977) entstanden. Mit Polaroids »schießt« Wenders aber auch, im Gegensatz zu seinem Umgang mit anderen Photomedien, Porträts seiner Freunde oder berühmter Persönlichkeiten wie Annie Leibovitz, Robby Müller, Dennis Hopper oder Peter Handke.
Unabhängig vom Medium oder Entstehungsort seiner Aufnahmen zeigt Wenders’ Blick eine deutlich dokumentarische »Einstellung«, er durchdringt und überhöht mit seiner präzisen Ästhetik vorgefundene Situationen. Gleichzeitig eröffnen die Bilder im Detail eine emotionale, narrative Dimension – sie scheinen jeweils die erste »Einstellung« einer beginnenden filmischen Erzählung zu sein. Das vielschichtige erzählerische Angebot in den Photographien von Wim Wenders und die von ihm verfassten Kurztexte nehmen BetrachterInnen bei ihrer Reise in die Bilder an die Hand und lassen sie unmittelbar und authentisch am Wenders’schen Bildkosmos teilhaben. (Anna Duque y González)