Zeitenwende 1918
BÁJEČNÍ MUŽI S KLIKOU
La vie de Bohème: ein ironischer Rekurs auf die Pioniertage des Filmwesens in Böhmen. Das Tauschgespräch der ersten Filmnarren im Prolog führt ein in die Welt der Schaubudenbesitzer, die in Prag sesshaft werden wollen, wozu das Geld einer von Standesdünkeln beherrschten Bürgerwitwe gebraucht wird, deren Staubwedel die Idee eines ständigen Kinobetriebs von sich wischt. Pasparte gibt aber nicht auf, seit er in dem Fotografen und Kameramann Kolenatý (Jiří Menzel!) einen Verbündeten gefunden hat. Menzel lässt die frühen Wanderjahre des Kinos in seiner humorvollen Komposition, in der selbst die in den Vorführsälen gezeigten historischen Kintoppszenen nachinszeniert wurden, wieder auferstehen und man erkennt: die Situation von damals gleicht in vielen Dingen auch jener von heute. Filmnarren, kommt und seht! (Helmut Pflügl)