HEIMATFILM
BILL DOUGLAS TRILOGY
Mit sensibilisiertem Erinnerungsvermögen und in beeindruckende Bilder filmisch umgesetzt, erzählt Bill Douglas von (s)einer tristen Kindheit während der 1940er-Jahre in einem schottischen Bergarbeiterdorf. Der kleine Jamie, sein Alter Ego, wächst ohne Eltern in bitterer Armut bei seinen Großmüttern auf – die eine sanft, aber dement, die andere verbittert. Erst Jahre später entdeckt er die Literatur, lernt die Welt kennen und schöpft Hoffnung auf ein Leben jenseits von lähmender Not und Tristesse. Als einen der Titel hat Douglas ein sentimentales Lied gewählt, das die Sehnsucht nach der Heimat beschreibt, wenn man sich weit weg von ihr befindet: »Ich wollte damit Ironie ausdrücken, weil ich mich eben gerade nicht nach meinen ›eigenen Leuten‹ sehnte.« Mit geringem Budget und Laienschauspielern in seinem Heimatort gedreht, brachte Douglas eines jener kostbaren, starken und realistischen menschlichen Dokumente zustande, die man beglückt unter seine Kinoerfahrungen einreiht. (Brigitte Mayr)