Peter Schreiner
BLAUE FERNE
Schreiners Schicksalswerk: Als er nach dessen Welturaufführung in ein fast leeres Kino tritt und dort von einem verwirrt-müd-matten Schweigen begrüßt wird, verfällt er in so heftige Selbstzweifel, dass er für Jahre das Filmemachen aufgibt. BLAUE FERNE ist allerdings auch ein Brocken! Schreiners erster Spielfilm im etwas engeren Sinne zeigt Szenen aus dem vorsichtigen Aufeinanderzuleben zweier melancholischer Männer, denen an einem runtergerockten italienischen Strand die Worte wie Felsen aus dem Mund fallen. Dank dieses hypnotisch-suchenden Sprechens entwickelt BLAUE FERNE einen einzigartigen Sog, in dem man sich treiben, durchwirbeln lassen kann. Keine Handlung also, eher ein tastendes Durchschreiten des Daseins hin zum vielleicht größten aller Ereignisse: der Begegnung mit einem Fremden. (Olaf Möller)