Österreich: Eine Komödie
DAS EKEL
Karl Sträubler: Nomen est omen. Mit dem Vorwurf, immer die anderen seien allzu »obstinat« – eines von Mosers Lieblingsfremdwörtern – hat er an allem etwas auszusetzen. Streitbare Leidenschaft und verblendete Zivilcourage führen ihn von einem Privatkrieg in den nächsten. Etwa, weil das Quietschen der Straßenbahn in der Kurve vor seinem Haus ihn zur Raserei bringt. So sehr, dass er schließlich wegen Beamtenbeleidigung ins Gefängnis wandern soll … Hans Moser bringt hier nicht nur bürgerliche Schizophrenien auf den Punkt: Er brilliert als postmodern anmutende Figur, die zwischen verschiedenen Identitäten differenzieren kann, die sich gegenseitig sogar Briefe schreiben. Eine multiple Persönlichkeit, innerlich in heftigem Konflikt, äußerlich zusammengehalten durch die Ähnlichkeiten aller Moser-Rollen. (red)