1948 – ÖSTERREICH ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN
DER HIMMLISCHE WALZER
Mit der Nachkriegsnot ist es scheinbar soweit vorbei, dass man sich endlich so profanen Dingen wie der Mode halbwegs schamlos zuwenden kann: Die WELT IM FILM zeigt, welche Trends im Kommen sind, während Géza von Cziffra, neben Hubert Marischka das Routinier-Urgestein der Stunde, eine Musikkomödie zum Thema vom Stapel lässt. Interessant (um das WELT-IM-FILM-Lieblingswort für alles gegenwärtig Bedeutsame zu verwenden) ist der religiöse Aspekt der Geschichte: dass es um Engel geht, die fesch ausschauen wollen – was man gut als Parodie sehen kann auf die Frömmigkeit im Kino dieser Jahre. Toll sind die haarsträubenden Kapriolen der Handlung: da reißen Couturiers Engelsflügel im Geschmacksverirrungszorn ab, werden himmlische Boten zu irdischen Bühnenstars … Chapeau, mit Knicks! (Olaf Möller)