Götz Spielmann
DER NACHBAR
Ein bisschen wirkt der alte Herr Pawlik wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten: In seinem kleinen Laden in der Vorstadt verkauft er Groschenromane, nachdem er sein Tagwerk verrichtet hat, kümmert er sich der Witwer um die bettlägrige Dame in der Nebenwohnung. Ein beschauliches Dasein im Herbst des Lebens. Als die Frau stirbt, zieht ihr Sohn, ein kleinkrimineller Zuhälter, in die Wohnung ein und mit ihm die junge Tschechin Maria und ihre kleine Tochter Agnes. Für den alten Mann tut sich die Aussicht auf einen zweiten Frühling auf. Um seiner manischen Liebe ein Happy End aufzuzwingen, ist ihm nahezu jedes Mittel recht … Die goldenen Farbtöne, in die Spielmann und Zeitlinger die Stadt tauchen, kontrastieren das alltägliche Grauen, in dem Sehnsüchte zu Obsessionen werden. Ein geradezu hitchcockeskes Werk! (Florian Widegger)