HEIMATFILM
DER RUF
Frankfurt 1948: Der Philosoph Mauthner, 1933 aus Deutschland vertrieben, wird zu Grabe getragen. Nach jahrelangem Exil in den USA war er nach dem Krieg dem Ruf einer Universität gefolgt und ins geliebte Deutschland zurückgekehrt. Wie andere Remigranten muss er aber erfahren, dass weder frühere Arbeitskollegen noch seine Familie die verinnerlichten reaktionären und nationalsozialistischen Auffassungen abgelegt haben und erlebt nur Schikanen und Ablehnung. DER RUF – neben Peter Lorres DER VERLORENE (1951) das wohl bedeutendste Dokument der Filmremigration – basiert auf dem Drehbuch des österreichischen Regisseurs und Schauspielers Fritz Kortner, der aus Amerika, das ihm und seiner Frau Johanna Hofer in den Jahren des Exils zur Heimat wurde, zurückging in jenes Land, in dem er als Jude unerwünscht gewesen war. (Brigitte Mayr)