HEIMATFILM
DER VERLORENE SOHN
Sie gehört zu den berühmten Szenen der deutschen Filmgeschichte: die Überblendung von den Dolomiten auf die Wolkenkratzer von New York. Tonio Feuersinger aus Südtirol ist nach Amerika gefahren, um das Unglück zu vergessen, bei dem ein Bergkamerad auf einer gemeinsamen Skitour ums Leben kam. Luis Trenker, der bei DER VERLORENE SOHN erstmals allein Regie führte, inszenierte sich als heroischer Einzelgänger in der Fremde, der auf Arbeitssuche durch finstere Straßenschluchten wandert. Die mit versteckter Kamera gedrehten Szenen zeigen grausam realistische Bilder der Weltwirtschaftskrise, wie man sie im Hollywoodfilm jener Zeit vermied. Zu guter Letzt jedoch bewahrheitet sich das alte Sprichwort, mit dem der Lehrer daheim Tonios sehnsüchtig wartende Verlobte aufmunterte: »Wer nie fortkommt, kommt nie heim.« (Michael Omasta)