V’23: Keine Angst!
DICHT HINTER DER TÜR
Ein Arzt diagnostiziert Leo als selbstzerstörerisch. Dabei will auch Leo leben, nur wie? Mit dem Beruf als Grafiker ist es nicht so einfach, dito mit den Mitmenschen. Und dann diese Bilder, die vor ihm auftauchen und die seinen Problemen eine Gegenständlichkeit verleihen, die beunruhigend, eigentlich sogar bedrohlich ist: ein alter Mann, der Shakespeare zitiert vor der Wohnungstür, ein anderes Mal öffnet sich dahinter eine Wüste, ein weiteres Mal ein Meer. Aus Wasser wird Papier. Katzenaugen schauen. Und immer wieder ist da der Tod, aber mit dem kann man ja reden, doch, doch. Dann brechen wieder die Bilder herein und es wird immer unklarer, ob es überhaupt noch so etwas wie eine Wirklichkeit gibt. Wobei das etwas Tröstliches hat, sich vorzustellen, dass die Wirklichkeit weg und alles einfach nur noch Vorstellung ist und Traum. Vielleicht findet man zur Unschuld zurück, wenn man sich den Bildern überlässt und so die Sprache überwindet. Eine Art Hoffnung. (Olaf Möller)