Im Banne des Unheimlichen
DIE BLAUE HAND
Lange hat es gedauert, endlich ist es so weit: Klaus Kinski nicht in einer Haupt-, sondern in einer Doppelhauptrolle! Da steckt die ganze Bandbreite drin – vom cholerischen Ausbruch (gleich in Minute eins) bis hin zur arroganten Wurschtigkeit in seinem Blick, selbst dann, wenn’s brenzlig wird. Als unschuldig verurteilter Dave flieht er aus der Irrenanstalt auf den Landsitz seiner Familie und zu seinem Zwillingsbruder. Dort geht jedoch ein maskierter Killer um, der seine Geschwister nach und nach dezimiert … Gespickt mit effektvollen Morden, skelettverzierten Geheimgängen und grausigen Folterwerkzeugen kommt dieser Lieblingsfilm von Quentin Tarantino am ehesten einer Geisterbahnfahrt nahe, die einen kräftig durchschüttelt, immer wieder zum Kreischen bringt und etwas verwirrt in die Freiheit entlässt. Zum Auftakt: ein Kurzinterview mit Kinski von den Dreharbeiten. (Florian Widegger)