Amour Fou
DIE LANGE NACHT DER BADY MINCK
Das rote Béret ist das Markenzeichen der Filmemacherin und Mitbegründerin der Amour Fou, Bady Minck. Es ist also würdig und recht, ihr und ihrer Arbeit an diesem Abend den roten Teppich auszurollen und einen Auszug ihres Filmschaffens der letzten 30 Jahre zu präsentieren. Dies reicht im ersten Teil des Abends von einer sensationellen »Hochgeschwindigkeitsfahrt durch das Rückenmark von Adolf Loos« (Peter Illetschko) über einen subversiven Heimatfilm bis hin zur kunstvollen Bearbeitung kitschiger Österreich-Postkartenbilder. Den zweiten Teil bestreiten die Österreich-Premiere des von ihr produzierten Nachwuchsfilms ALICE – ein queeres Wunderland der Farben und Formen –, der tänzelnde »Polyfilm«-Schriftzug, den heimische Kinogeher eigentlich gut kennen sollten, die furiosen Attwenger und ein Spiel mit den Wahrnehmungsebenen von Hören und Sehen. Den Abschluss bildet nichts weniger als die verblüffende Steigerung des Vorangegangenen ins Unendliche: Weltraumzeitvermessungskino de luxe! Ein Abend, der alle Sinne erweitert. (Florian Widegger)