Sissi & Mehr
DIE SKLAVENKARAWANE
Der erste Karl-May-Film der Nachkriegszeit und der erste in Farbe! Allein deshalb sollte man die selten im Kino gezeigte SKLAVENKARAWANE nicht verpassen. Aber auch um zu sehen, wie anders als in den WINNETOU-Western sich Mays Welt verfilmen lässt. Marischkas Zugriff wirkt vom Wissen um das zeitgleiche Abenteuerkino zwischen Hollywood und Cinecittà geprägt, das scharfkantig war, mit einem straffen erzählerischen Zug, den hier eigentlich nur die komischen Szenen etwas bremsen. Bezeichnend ist, dass in Mays Ausgangsroman weder Kara Ben Nemsi noch Hadschi Halef Omar vorkommen, man die Geschichte vom Ende eines grausamen Menschenhändlers schon perspektivisch als Auftakt einer Serie anging – aus der nichts wurde, einer Fortsetzung im darauffolgenden Jahr zum Trotz (DER LÖWE VON BABYLON). (Olaf Möller)