Helmut Berger
DORIAN GRAY
So sehr Helmut Berger mit seiner ersten Hauptrolle auch verzückt hat, die Klatschspalten füllt er als Teil des Jetsets, berüchtigt für ausschweifende Partys und ein ganz und gar unkeusches Leben. Und natürlich als »schönster Mann der Welt«, weshalb ihm die Rolle des nicht alternden Jünglings, der sämtliche Geschlechter in Erregung versetzt, wie auf den sonst wenig bekleideten Leib geschneidert ist. Dallamano, der bereits im Jahr zuvor Sacher-Masoch in die Gegenwart der späten 60er überführt hat, präsentiert eine Pulp-Variante des Wilde-Romans im Swinging London mit allem, was dazu gehört. Und Berger gibt in gewissem Sinne die Dreifaltigkeit: als er selbst, als sein Image und – geradezu prophetisch – als das, was in späteren Jahren aus ihm werden sollte. (Florian Widegger)