Kino wie noch nie
DREI FARBEN: WEISS
Karol ist impotent, weshalb ihn seine Frau ziemlich kaltschnäuzig verlässt. Seine Abhängigkeit von der schönen Französin lässt den polnischen Friseur buchstäblich abstürzen. Zurück in der Heimat, wird aus dem labilen Loser ein erfolgreicher Geschäftsmann, der eine ausgeklügelte Vergeltung plant … Kieślowski verkehrt das gerade zur Wendezeit auch ideologisch so aufgeladene Thema in eine schwarzhumorige Aneinanderreihung von Ungleichheiten – gesellschaftlich, politisch, sexuell. »In Polen sagt man: ›Jeder will ein bisschen gleicher sein als der andere‹. Der Satz ist fast ein Sprichwort geworden und will sagen, dass die Gleichheit unmöglich ist: Sie steht im Widerspruch zur Natur. Daher auch das Scheitern des Kommunismus. Aber dennoch ist es ein schönes Wort, und man sollte alles tun, damit es Gleichheit geben kann – auch wenn man weiß, dass es einem nicht gelingen kann, und das ist ein Glück: Denn wirkliche Gleichheit endet in einem konzentrationären System.« (Krzysztof Kieślowski) (Silvia Breuss)