Israeli LGBTQI Cinema
EINAYIM PKUCHOT
Der erste Langfilm von Haim Tabakman bewegt sich im Jerusalemer ultraorthodoxen Milieu – zwischen Familie, Arbeit und religiösen Traditionen, nach denen es Homosexualität offiziell nicht geben kann. Aaron, Familienvater, Ehemann und Fleischer, stellt den jungen Ezri als neuen Gehilfen ein. Von Anfang an ist die erotische Spannung zwischen den beiden spürbar, wird durch die filmische Atmosphäre, Kameraführung und das Spiel der Protagonisten getragen. Sie kann jedoch nicht privat bleiben – das soziale, kulturelle und religiöse Umfeld wirft seine Schatten auf die Beziehung … EYES WIDE OPEN, so der englische Titel des Films, spielt nicht nur auf die Augen der Gemeinschaft an, sondern, aus seiner religiösen Perspektive heraus, auch auf die Augen Gottes, die Akzeptanz von Glaube und, wie Tabakman in einem Interview sagt, »das authentische Selbst«. (Frank Stern)