Kino der Inseln
I EARINI SYNAXIS TON AGROFYLAKON
Chios 1960. Nach dem plötzlichen Tod des lokalen Feldhüters (so wurden früher in Griechenland die Polizisten in den Dörfern genannt) soll vom Dorfrat ein neuer ernannt werden. Da der Ort aber über keinen besonders guten Ruf verfügt, gibt es kaum Interessenten. Erst mit finanziellen Anreizen lassen sich vier Männer locken, die alle nacheinander an ihrer Aufgabe scheitern. In knapp drei Stunden schildert Avdeliodis neben dem Versagen auch die Melancholie darüber, dass die Dinge dem menschlichen Zugriff entgleiten: Im Wandel von einer traditionellen Lebensweise hin zur modernen Gesellschaft entsteht eine Spielebene, auf der »die souverän balancierenden Darsteller mit schwebendem Schritt auf einem gewundenen Feldweg in ein Land des Märchens vorangehen.« (Hans-Jörg Rother) Einer der wichtigsten griechischen Filme des ausgehenden Jahrtausends. (Florian Widegger)