Stunde Null
IRGENDWO IN EUROPA
1945. Entlang der zeitlichen Demarkationslinie zwischen Krieg und Frieden irrt eine Horde verwahrloster Kinder auf der Suche nach Geborgenheit stehlend durch das verwüstete Land. Eine von dem Burschen Hosszù geführte Gruppe trifft auf den Dirigenten Péter Simon, der in einer halbverfallenen Burgruine als Einsiedler haust. Der Pazifist nimmt die Jugendlichen als Mitbewohner auf … Stil und Inhalt orientieren sich vage an Nikolai Ekks Klassiker DER WEG INS LEBEN (1931): Hier wie dort geht es um die Resozialisierung entwurzelter Kinder, werden realistische Grundsituationen zu poetischen Bildern verdichtet. In einer der schönsten Metaphern wird die Vergänglichkeit diktatorischen Herrschaftswahns visualisiert, wenn die Kinder auf der Flucht vor Bombenflugzeugen zwischen den Schaubuden eines verlassenen Jahrmarkts Unterschlupf finden und das Dahinschmelzen einer Hitler-Wachsfigur im ausbrechenden Feuer beobachten. (red)