HEIMATFILM
LAST RESORT
Eine junge Russin, die der Liebe wegen nach England kommt, bleibt bei der Einreise buchstäblich im zwischenstaatlichen Nirgendwo hängen und wird mit ihrem Sohn in ein Auffanglager an der Atlantikküste verfrachtet. Das endlose Warten auf den Bescheid für politisches Asyl wird zum Dauerzustand: In dem tristen Seebad, das von seinen Bewohner wie von der Freizeitindustrie längst aufgegeben wurde, ist der Bahnhof geschlossen, die Telefonleitungen sind gekappt, die Plätze werden von Kameras überwacht – geblieben sind nur die Alten, die Modernisierungsverlierer und die Verwalter des bürokratischen Aufschubs, der den Tagesablauf aller bestimmt. Die Küstenstadt als Schutthalde für unerwünschte Ausländer wie Einheimische, als Sackgasse, aus der es kein Entkommen gibt. Und die doch auch Heimat ist, »last resort« eben, die »letzte Zuflucht«. (Brigitte Mayr)