Kino wie noch nie | Kinostart
LES GARÇONS SAUVAGES
Wie eine Gemme aus dem All, zur Erde geschossen aus einer schöneren, besseren Welt, funkelt Bertrand Mandicos elementar gefährliche Fantasie vor einem: Anfang des 20. Jahrhunderts werden die Titel gebenden wilden Jungs zwecks Domestikation ihrer adoleszenten Gefühle auf eine Galeere geladen und auf eine geheimnisvolle Insel mit üppiger (und übernatürlicher) Vegetation gebracht. Spuren von Jean Genet, Kenneth Anger und Guy Maddin ziehen sich durch diesen unwirklichen, irre flirrenden Film, in dem alles, auch die Geschlechter, im unentwegten Fluss ist. Das ganze Leben eine einzige Ekstase, das ganze Sein eine Transformation. (Markus Keuschnigg)
Davor: Johanna von Orleans, von einem Hengst entjungfert, wandelt auf der Suche nach (jungfräulichem) Leben über die Schlachtfelder. Ein bildgewaltiges Kaleidoskop des Horrors – nichts für schwache Nerven! (red)