Stunde Null
LIEBE 47
Restaurierte Fassung
Eine Allegorie auf die Zeit: Tod und Gott treffen sich am Ufer eines Flusses. Ersterer ist ob des Krieges fett geworden, Letzterer abgemagert, weil keiner mehr an ihn glaubt. Dort begegnen sich auch ein Mann und eine Frau. Er, ein Kriegsheimkehrer, fühlt sich schuldig am Tod mehrerer Soldaten, sie, eine junge Witwe, hat keine Hoffnung mehr … Liebeneiner, bis 1945 noch Goebbels’ Liebling, inszeniert nach seiner Entnazifizierung Borcherts viel gespielten Klassiker der Trümmerliteratur, mit der Figur der Anna (seine Ehefrau Hilde Krahl) erweitert er zudem die Vorlage. Allerdings lagen für das Publikum die dunklen Zeiten zurück: 1949 war der Neubeginn längst gekommen. (Florian Widegger)