Gustaf Gründgens
LIEBELEI
Gründgens stand im Schnitzler-Werk schon 1923 auf der Bühne, die Figur des Stücks wurde für den Film erweitert: Baron von Eggersdorf ist ein disziplinierter Aristokrat, dessen Frau sich lieber mit Leutnant Fritz vergnügt. Der Betrogene fordert zum Duell … In Gründgens’ harter Mimik und strenger Körperhaltung drückt sich aller Konservatismus aus, die Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen ist undenkbar. Kein Schurke, und trotzdem der Unsympath des Films. LIEBELEI ist Gründgens’ letzter Film, der noch in der Weimarer Republik entstand. Uraufgeführt in Wien, kommt er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die deutschen Kinos. Gründgens macht Karriere in Deutschland, der jüdische Regisseur Max Ophüls emigriert, Drehbuchautor Curt Alexander stirbt 1945 im KZ Flossenbürg. (Kristina Höch)